Wie schreibt man ein Buch?

Also gut, wie schreibt man ein Buch? Eine simple Frage, oder?

Man fängt an zu schreiben und schreibt alles auf, was in das Buch reingehört. Wenn man das hat, ist man fertig.

Manchmal ist es vielleicht tatsächlich so einfach. Es gibt Autoren, die ein Buch einfach so runterschreiben.

Ich würde das auch gerne können, aber ich gehöre mehr zu der Riege, die ein paar Schleifen mehr dreht. Das macht aber nichts, eigentlich ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass ein Buch in einem Rutsch entsteht.

Ich gehe momentan wie folgt vor: Zuerst habe ich eine schöne Idee. Damit fang ich dann schon an, ein bisschen zu schreiben, um mit der Idee warmzuwerden und zu sehen, ob sie mir für ein Buch taugt. Dann erarbeite ich einen guten Plot, interessante Hauptfiguren und einen stimmigen Erzählhintergrund. Meistens habe ich zumindest die wichtigste Hauptfigur schon, wenn mir die Idee kommt. Aber einer allein ist mir oft zu wenig, deshalb entwickle ich noch ein paar mehr. Mit dem Plot kommt womöglich die Notwendigkeit auf, weitere Nebenfiguren einzuführen. Den Hintergrund brauche ich spätestens dann, wenn ich die Kapitel tatsächlich niederschreibe. Hierbei fällt mir nämlich meistens auf, dass ich für die Details eine gute Verankerung brauche, damit alles ins Bild passt.

Das heißt, ich habe einiges an Vorarbeit, um mir meine Geschichte zurechtzulegen.

Mache ich das nicht, und schreibe einfach so los, komme ich irgendwann an den Punkt, wo ich nicht mehr weiter weiß. Das scheint im ersten Augenblick eine Schreibblockade zu sein. Tatsächlich ist es ein Phänomen, das man auch von anderer Arbeit kennt: Wenn ich nicht weiß, wo ich hinwill kann ich auch nicht wissen, was zu tun ist, um dahin zu kommen. Nun, das lässt sich ja leicht beheben. Siehe oben.

Der nächste Schritt ist dann tatsächlich das Schreiben der Geschichte.

Puh, na endlich!

Das kann man jetzt entweder linear am Plot entlang machen oder nach Lust und Inspiration, man muss nicht zwingend vorne anfangen.

Solange ich meinen Plot kenne, wird sich dann am Ende alles zusammen fügen.

Danach kommt das Überarbeiten. Das macht eventuell nicht ganz so viel Spaß, aber es lohnt sich da Zeit zu investieren. Es versteht sich von selbst, dass man Rechtschreibfehler und Grammatikpatzer korrigiert. Außerdem sollte man überprüfen, dass es keine Löcher oder Logikfehler gibt. Schließlich kann man noch Kapitel kürzen und umstellen, Dinge ausführlicher beschreiben, oder ganze Passagen streichen.

Wer Angst hat, dass ihm bei der Überarbeitung etwas verloren geht, sollte sich vielleicht eine Schreibsoftware zulegen, die Versionen kennt. Die Überarbeitung aufgrund dieser Angst nicht zu machen kann hingegen ein großer Fehler sein. Manchmal muss man einfach kürzen, damit die Geschichte noch gut lesbar ist und spannend bleibt. Langweilen sich die Leser in unnötig langen Passagen, verliert man sie am Ende.

Ich schreibe schließlich nicht für mich, sondern für meine Leser. Insofern ist mir die Reading Pleasure Optimization schon sehr wichtig.

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