Schreibblockade

Viele Autoren haben Angst vor ihr, der Schreibblockade. Dabei ist das meist unbegründet. Eine Schreibblockade kann man in vielen Fällen leicht auflösen, sofern man sich an die Ursache macht. Ein paar der gängigsten habe ich schon nebst Therapieansatz behandelt: mangelnde Kreativität, schlechte Ideen oder gar keine Ideen. Am schlimmsten ist vermutlich die Perfektionismusbremse. Die zu überwinden kann ein hartes Stück Arbeit sein, die sich dennoch lohnt.

Aber auch wenn man all die guten Tipps befolgt, will es möglicherweise nicht so richtig flutschen.

Also, was kann man noch tun, wenn man krampfhaft auf ein weißes Blatt starrt, welches die Dreistigkeit besitzt, wortlos zurückzustarren?

Auch wenn man voller Ideen und Kreativität ist und dem Perfektionismus die Tür gewiesen hat, kann es Probleme bereiten, etwas zu Papier zu bringen.

Gehen wir also mal weiter in der Anamnese und klopfen noch ein paar Dinge ab.

Punkt 1: haben wir eine Struktur? Einen Plot? Oder eine Gliederung? Ist das nicht der fall, weiß man womöglich gar nicht, wo und womit man anfangen soll. Da gibt es nun zwei Möglichkeiten, dem zu begegnen. Entweder man macht sich erst einmal Gedanken über eine Struktur bevor man einen weiteren Schreibversuch wagt, oder man fängt einfach mittendrin an, wo einem gerade etwas einfällt.

Punkt 2: Fehlen Hintergrundinformationen? Manchmal hat man nur eine vage Idee von der Szene. Sobald man versucht, sie niederzuschreiben fällt einem auf, dass man gar nicht so recht weiß, wie sich das abspielen soll. Eventuell fehlen einem Informationen, die man erst recherchieren muss. Beispielsweise wenn man über den Start eines Raumschiffs schreiben will, aber eigentlich keine Ahnung hat, wie sowas funktioniert. Oder man sich erst glaubhafte Zusammenhänge ausdenken muss, wieso der Protagonist jetzt genau hier an dieser Stelle ist und genau das macht, was er da machen muss, damit der Plot weiterkommt. Solche Unschärfen können einen mächtig blockieren. Sie lassen sich aber durch ein bisschen Recherche oder Ausarbeiten eines soliden Hintergrundes aus dem Weg räumen.

Punkt 3: Ist man müde und ausgelaugt? Manchmal ist es einfach zu viel verlangt nach einem langen und geistig anstrengenden Arbeitstag noch Höchstleistungen von der Denkmaschine zu erwarten. Wenn man sich partout nicht mehr konzentrieren kann, trotz Wasser, Luft und Gummibärchen, und ständig den Faden verliert, sollte man vielleicht besser eine Mütze Schlaf nehmen. Denn wer sich zu sehr auslaugt, ohne sich Regenerationszeiten zu gönnen, verliert irgendwann sein letztes bisschen Energie und Kreativität. Und am Ende wird eine kleine, harmlose Schreibblockade zum Symptom einer ernsthaften Krankheit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert