Schichtwechsel

Ich habe jetzt eine Zeit lang immer Abends geschrieben. Und mich dabei schon gefragt, ob das so auf Dauer gut funktioniert. Stellt sich raus, dass ich in letzter Zeit dazu neige, abends einfach direkt nach dem Abendessen auf dem Sofa einzuschlafen. Wenn ich Glück habe, wache ich nochmal zu einer vernünftigen Zeit auf, um noch ein bisschen Wachzeit zu verbringen und was zu schreiben. Wenn ich Pech habe, ist es so spät, dass ich dann nur noch ins Bett krabbeln will. Vielleicht wird es also jetzt mal Zeit für einen Schichtwechsel.

Morgens bin ich eben doch wesentlich frischer, und ich liebe diese Tageszeit sowieso.

Aber das ist alles nicht ganz so einfach für mich, meine Routinen hin und her zu jonglieren. Dann fallen die ganz leicht wieder irgendwo runter. Früher hätte mich das wahnsinnig gemacht und ich hätte mich direkt als Versager gefühlt. Inzwischen sehe ich es etwas gelassener. Dennoch, so ein Schichtwechsel hat Auswirkungen auf andere Routinen.

Ich muss meinen Morgen wieder neu erfinden, wenn ich das unterbringen will. Ist es mir aber wert. Einige andere Dinge sind in letzter Zeit auch nicht so rund gelaufen, es wird mal wieder Zeit für eine Bestandsaufnahme, ein bisschen Ausmisten, und ein paar Anpassungen.

Das Leben verändert sich, und das ist auch gut so. Ich darf meine Routinen und Gewohnheiten auch ändern. Und meine Prioritäten neu setzen. Was mir letztes Jahr wichtig war, ist dieses Jahr vielleicht nicht mehr ganz so wichtig, dafür gibt es andere Dinge, die mich mehr umtreiben.

Dabei möchte ich natürlich nicht die Ziele aus den Augen verlieren, die ich mir gesetzt habe. Aber das ist auch nicht das Problem. Manchmal erreicht man seine Ziele sogar schneller, wenn man die Strategie dahin anpasst. Anpassungen sind also eine gute Sache. Und ein konstanter Prozess. Das ist etwas, was ich mir erst vor kurzem bewusst gemacht habe: Bloß, weil etwas im Moment gut ist, heißt es nicht, dass es das immer ist. Die Dinge hin und wieder überprüfen und Anpassungen zu machen, verhindert, das etwas unbemerkt schlecht wird.

Und da ist so ein Schichtwechsel ab und zu eine wirklich gute Maßnahme.

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