Reminiszenz

In Filmen ist das heutzutage ja gang und gäbe, dass man ältere Werke zitiert und damit eine gewisse Verehrung für das Werk ausdrückt. Oft geschieht diese Reminiszenz auf humorvolle Art und Weise, beispielsweise in einer Szene, wo ein Zitat aus einem anderen Film als Pointe eingesetzt wird. Oder eine Verballhornung eines Zitats kommt zum Einsatz. Manchmal werden ganze Szenen aus anderen Filmen nachgestellt aber dabei in einen Zusammenhang gesetzt, der mal mehr, mal weniger abstrus daher kommt.

Gibt es das auch in Büchern?

Theoretisch ja. Ich muss aber zugeben, dass mir jetzt kein Buch einfällt, wo mir sowas beim Lesen untergekommen wäre. Das mag an meiner mangelnden Bildung liegen oder daran, dass es einfach wesentlich seltener in Büchern Einsatz findet.

Dabei frage ich mich, wie sowas aussehen würde. Reicht es schon, dass ein Protagonist einen bekannten Satz sagt? Im Film kann man da ja viel mit Mimik, Gestik und Situationskomik arbeiten, im Buch ist das schwieriger. Wenn man die Szene erst lang und breit erklären muss, ist die Reminiszenz keine subtile Anspielung mehr, sondern ein plumper Holzhammer.

Das will ja keiner. Weder lesen noch schreiben.

Wenn man aber bei der subtilen Anspielung bleibt, kommt der Leser vielleicht nicht drauf. Aber das ist ok, auch im Film rechnet man damit, dass nicht jeder Zuschauer die Zitate erkennt. Prinzipiell sollte man davon ausgehen, dass die Geschichte und alle Pointen auch dann noch funktionieren, wenn die Konsumenten gar keine der Reminiszenzen erkennen. Und das gilt sowohl für Film als auch Buch.

Es macht natürlich mehr Spaß, wenn die Anspielung auch ankommt. Aber als Autor muss man sowieso damit leben, dass nicht alle Pointen zünden, Wortspiele nicht mitgespielt werden und eben auch nicht alle subtilen Anspielungen erkannt werden. Manches kann sogar irritieren, oder als schwacher Flachwitz rüberkommen, obwohl es ganz anders gemeint war.

Ich kann als Autor schlecht neben dem Leser sitzen und ihm beim Lesen mein Buch erklären.

Soweit kommts noch.

Aber es gibt ja Bücher über Bücher. Und Bücher über Filme und da steht dann all das drin, was man beim Lesen und Zuschauen nicht gerafft hat. Na ja, ich möchte nicht, dass meine Leser sowas brauchen, um mein Buch zu verstehen….

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