Arbeitsorganisation

Arbeitsorganisation ist ein sperriges Wort.

Nicht gerade sehr sexy.

Und was es bedeutet wirkt für mich auch erst einmal nicht sehr attraktiv.

Wie passt das denn zu kreativer Arbeit? Ein freier Geist will sich frei entfalten und nicht in das enge Korsett eines organisierten Ablaufs gepresst werden.

So weit, so richtig, aber! Jedes größere Projekt braucht irgendeine Struktur, damit am Ende was Sinnvolles dabei herauskommt. Und ein Buchprojekt ist meistens etwas Größeres.

Es mag durchaus sein, dass man in Zuge eines Geniestreiches ein Buch in einer Woche einfach runterschreibt, einen Tag lang Korrektur liest, es einem Verleger schickt, der es direkt annimmt und veröffentlicht.

Realistisch betrachtet ist es sehr unwahrscheinlich, dass so etwas passiert. Die meisten guten Bücher brauchen Zeit. Und die will gut eingeteilt sein.

Da gibt es jetzt verschiedene Dinge, die man sich organisieren kann. Ich empfehle zum Beispiel schonmal Deadlines zu setzen. Und damit man sich nicht in einem Kraftakt der gestressten Verzweiflung kurz vor Ende des finalen Termins völlig verhebt, empfehle ich, außerdem ein paar Zwischenziele zu definieren.

Aber wie kommt man da jetzt am besten hin? Das ist immer noch eine Menge Holz, die man zu hacken hat, auch wenn man jetzt ein paar Stapel vordefiniert hat.

Der nächste Schritt ist, sich ein tägliches Schreibziel zu setzen. Zum Beispiel jeden Tag eine halbe Stunde am Roman arbeiten. Wenn das zu viel ist, tut es auch eine viertel Stunde. Wenn man schonmal dran sitzt und am Schreiben ist, wird dann vielleicht ganz automatisch mehr draus. Und falls nicht hat man immerhin seine Viertelstunde erledigt. Fürs Wochenende kann man sich dann ja auch noch ein bisschen mehr vornehmen. Damit man es nicht vergisst, kann man sich eine tägliche Erinnerung auf dem Handy setzen. Es gibt da inzwischen ein reichlich großes Angebot an passenden Apps, mit denen man tägliche Todolisten verwalten kann.

Wer immer noch Schwierigkeiten hat, es unterzubringen dem hilft vielleicht ein fester Termin im Kalender.

Kommen wir nun dazu, wie man seine knapp bemessene und mühsam dafür reservierte Zeit am besten nutzt. Das wichtigste: keine Ablenkungen. Handy weg, Fernseher aus, etc. ihr wisst schon. Wer konzentriert arbeiten will, und womöglich sogar in den Flow kommen möchte, sollte sich entsprechend abschotten. Und am besten hat man auch gleich zu Beginn seiner Schreibstunde alles bereitgelegt, was man braucht.

Und zu guter Letzt ist es hilfreich eine Liste mit den nächsten anstehenden Aufgaben zu führen. Die Liste sortiere man nach Dringlichkeit. Das, was als erstes gemacht werden muss, steht ganz oben. Außerdem sind die Aufgaben, die als Nächstes anstehen sehr detailliert und auf kleinere Happen heruntergebrochen. Wenn man die in seinem Viertelstundenfenster erledigen kann, ist es prima, wenn es ein paar Tage dauert, ist es auch noch ok. Je weiter die Aufgaben in der Ferne liegen, desto unschärfer und größer sind sie. Und in regelmäßigen Abständen, wenn man vielleicht mal etwas mehr Zeit hat, zum Beispiel am Wochenende, überarbeitet man seine Liste wieder und bricht die nächsten Aufgaben auf kleinere Etappen herunter.

Natürlich muss man das nicht so machen. Wenn man es schafft, auch völlig unorganisiert Fortschritte zu machen: Prima.

Ich brauche aber ein bisschen Organisation. Die Liste mit den Aufgaben habe ich noch nicht angelegt, aber das ist mein nächster Schritt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert